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Über das Ingolstädter CSU-Hirn

Ein ordentliches Ingolstädter CSU-Hirn muss man sich – nach allem, was man erlebt – so vorstellen: Es besteht aus zwei Teilen; Der eine, größere Teil funktioniert nach folgenden Glaubenssätzen:

„Des hamma no nia so g’macht“, (alternativ: „Des hamma scho oiwai so g’macht“),

„Des war ja ganz was Nei’s“,

„Do kannt a jeda kemma“ und endet, jeden Widerspruch ausschließend mit

„Und iberhapts“.

Dieses Teilhirn – nennen wir es mal das „Haupthirn“ – ist also dafür zuständig, den gewohnten Lebenslauf ungestört zu erhalten.

Daneben, deshalb soll es auch das Nebenhirn genannt werden, gibt es einen zweiten Teil, der sich damit beschäftigt, Informationen abzuzweigen und für sich zu behalten, die zwar vom Haupthirn regelkonform ignoriert werden müssen, aber vielleicht auf irgendeine Weise später doch einmal gebraucht werden könnten. Wobei in solchen Fällen die durchschnittliche Wartezeit vom Abspeichern einer Fremdbotschaft bis zur Wiedervorlage, dann als eigener Idee ca. drei Jahre beträgt.[1]

Vielleicht führt dieser ganze Erklärungsversuch total in die Irre. Vielleicht genügt es einfach zu verstehen, was ein in entsprechenden Kreisen hochgeschätzter Ingolstädter CSU-Grande einmal gesagt haben soll „Es ist nicht wichtig, wie gut eine Idee ist, sondern von wem sie kommt.“

Mit einem solchen Hintergrund ist es auch viel entspannender, sich auf so genannten Bürgerversammlungen von Stadt- und Verwaltungsspitzen ausführlichst über die tollen bisherigen, bzw. die tollen, noch geplanten Fortschritte informieren zu lassen. Es genügt dann ja, Vorschläge „abzugeben“, sich von einer sofortigen In-Frage-Stellung nicht beirren zu lassen und einfach drei Jahre zu warten. Das ist zwar – wie gesagt – entspannend, aber viel Geduld braucht man schon.

Anmerkungen

1. Das CSU-Hirn ist nicht nur auf Ingolstadt beschränkt;

2. Ein weiterer, angeblich vorhandener Teil, der selbständig denkt, kann zwar nicht ausgeschlossen werden, tritt aber öffentlich nur vereinzelt in Erscheinung. Selbständiges Denken ist natürlich aus Sicht des Haupthirns subversiv und wird deshalb eigentlich nicht geduldet, aber … „a bisserl subversiv“ darf schon sein in Bayern – kommt halt nur darauf an von wem.

3. Seltsamerweise funktioniert dieses Haupthirn auch bei zugewanderten Nichtbayern, wenn auch eine formvollendete hochdeutsche Ausdruckweise bei weitem nicht die substanzielle Kraft in sich trägt wie die bayerische Kurzform.

Verweise

  1. z.B. Wohnungsmangel in IN: 2.12.2012, „Gerade […] für Menschen mit niedrigerem Einkommen herrscht in Ingolstadt extreme Wohnungsnot“, Veröffentlichung, „Die Linke“ >>>> 3.12.2015, „Ich denke, wir haben hier im Stadtrat Einigkeit darüber erzielt, dass die Wohnungsbau- und Mietpreissituation besonderer Aufmerksamkeit bedarf“, Dr. Lösel, Stadtratssitzung. ... Kleiner Zeitsprung: Sparkasse Ingolstadt und LBS (Landesbausparkasse) stellen “keine Anzeichen für [eine] Überhitzung“ auf dem Ingolstädter Immobilienmarkt fest. Ob das Beispiel mit dem geplanten Eigenheim für 900.000€ auch Menschen mit niedrigeren Einkommen betrifft? (Quelle: DK, 3.6.2016) [1]


Klaus Staffel, 5. Juni 2016